Trans Euro Trail Polen im April 2022

Vor vielen Jahren machte ich bei einer Tour mit zwei Freunden nicht so gute Erfahrungen in Polen. Daraufhin mied ich dieses Land eine lange Zeit. 2013 unternahm ich eine Tour über ein verlängertes Wochenende entlang der polnischen Ostseeküste. Zurück kehrte ich mit einem Nagel im Hinterrad. Aber dank des dichten Tankstellennetzes bin ich mit dem Nagel im Reifen bis nach Hause gefahren. Neben eben diesem Nagel hatte ich aber auch ganz viele positive Eindrücke gesammelt. Der Entschluss stand fest, Polen wird wieder öfter auf der Routenplanung stehen. Mittlerweile sind es mehrere kurze und auch drei Ein-Wochen-Touren geworden. 

Für dieses Jahr steht nun der polnische Teil des Trans Euro Trail auf dem Zettel. Zumindest ein Teil davon. 


Mit auf der Tour werden Christian sein, mit dem ich viel unterwegs bin, und Lutz & Rolf . Mit ihnen hatte ich auf dem Trans Euro Trail in Slowenien im letzten Jahr viel Spaß.

Anreise

Christian und ich können leider erst um 18.30 Uhr mit der Anreise starten. 

Wir haben ein Gasthof in der Nähe von Bautzen gebucht, wo wir uns mit Lutz und Rolf treffen wollen. Für Christian und mich bedeutet dies eine Fahrt von 440 km in den Abend hinein. Nicht unbedingt prickelnd aber um die Urlaubstage ausnutzen zu können, nehmen wir es in Kauf.

Bis Berlin nutzen wir die Bundesstraße. Mit Einsatz der Dämmerung wechseln wir auf die Autobahn. Die letzten 50 Kilometer legen wir auf kleinen Landstraßen zurück. Bei Tageslicht wäre es bestimmt ein Genuss gewesen, ihren Windungen zu folgen.

Nach gut fünfeinhalb Stunden Fahrt erreichen wir den Gasthof. Lutz und Rolf sind bereits etwas früher eingetroffen. Sie haben sich schon wunderbar verköstigt.

Wir verabreden uns auf morgen früh zum Frühstück um acht Uhr.

Schuster`s Lindenhof unweit von der polnischen Grenze.

 

Tag 1

Nach einer relativ kurzen Nacht sitzen wir, wie verabredet, um acht Uhr bei einem sehr guten Frühstück zusammen.

Und gleich am ersten Tag bringe ich gefühlt den Tagesplan mit einem persönlichen Wunsch ein wenig in zeitlichen Verzug.

Meine letzten Arbeitstage vor der Abreise waren etwas intensiv. Auf meiner Liste für die Urlaubsvorbereitungen stand auch ein Friseurbesuch. Leider habe ich das nicht mehr geschafft. Aber es muss sein. Da unsere geplante Route durch Görlitz führt, kommen wir überein, dort ein Stopp einzulegen, damit ich noch zum Friseur kann. Am Marktplatz habe ich die Auswahl und kann sofort bedient werden.

Lutz, Rolf und Christian nehmen bei schönsten Sonnenschein im nächsten Café Platz und haben so Gelegenheit sich etwas kennenzulernen.

Zunächst führt uns der Track des TET über mehr oder weniger gut asphaltierte Straßen. Nach knapp einer Stunde Fahrt geht es dann endlich weg vom Asphalt. Leider währt die Freude nur kurz. Ein frisch aufgestelltes Verbotsschild untersagt uns hier die Weiterfahrt. Also kehrt marsch!

Wir suchen nach einer Alternative, um später wieder auf den Track zurück kehren zu können. Aber nach nicht einmal hundert Metern entschließen wir uns freiwillig, diesen Weg nicht weiter zu fahren. Hier haben schwere Maschinen so tiefe Spurrillen hinterlassen, die dazu auch noch mit Wasser gefüllt sind, und damit für uns das Weiterkommen fast zur Unmöglichkeit werden lassen.

Zurück zum Asphalt.

Im Dahinrollen entdecke einige Zeit später eine Abzweigung nach rechts, die etwas Offroad-Charakter erkennen lässt und zu einem großen Felsen führt. Beste Bedingungen für ein Picknick. Kocher, Kaffee, Wasser und auch etwas zum kauen befindet sich im Gepäck.

 

Wenn schon der Track des TET heute nicht sehr viel asphaltfreie Wege und Straßen für uns bereit hält, nehmen wir noch etwas Zeitzeugen in Augenschein. In der Nähe von Mirsk tut sich die Ruine einer Burg auf.

Die nächste Pause wird auf der Staumauer des Bobr-See gemacht.

Kurz vor Legnica finden wir noch eine Burg. Sie ist umgeben von einem Park. Für einen ausgedehnten Spaziergang haben wir mit unseren Enduro-Stiefeln nicht das richtige Schuhwerk an den Füßen.

Hier nutzen wir die Gelegenheit und buchen für die Nacht eine Unterkunft. Wie sich später herausstellt, war es nicht unbedingt die beste Wahl. Aber was soll's? Wir wollen nur eine Nacht bleiben. Wir sind weder verhungert noch verdurstet im Hotel Orlik.

 

Tag 2

Wir hatten zwar gestern eine Verbindung zwischen unseren Kommunikationstools hergestellt aber leider sind die diese Einstellungen irgendwie heute früh alle wieder weg. So verbringen wir nicht ganz eine Stunde mit unseren Helmen auf dem Kopf auf dem Parkplatz am Hotel, um diese Verbindung so herzustellen, das diese Prozedur nicht jeden Morgen von neuem gestartet werden muss.

Auch heute hält der TET-Track nicht allzu viele Offroad-Abschnitte für uns bereit. Vieles von dem, was bei der Erstellung des Tracks sicher noch ohne einen festen Belag war, trägt jetzt eine schöne neue Schicht Asphalt.

Leider darf die GS von Christian auf einem der wenigen Abschnitte Bodenluft schnuppern und bezahlt dieses mit etwas Materialverlust. 

Wir beschließen im nächst größeren Ort eine Rast einzulegen. In der kleinen Stadt Olawa stoppen wir an einer Pizzeria. Der Aufsteller an der Straße verspricht leckere Speisen. So vielversprechend wie der Aufsteller war, fiel dann unser Aufenthalt in dieser gastronomischen Einrichtung doch nicht aus.  Für drei Pizzas und einen Burger verbringen wir dort fast zwei Stunden. Ganz so war es nicht gedacht. Aber die junge Frau schien alleine. Zuerst brachte sie uns den Burger und danach jede weitere Pizza einzeln nach weiteren zwanzig Minuten.

Die Planung für den heutigen Tag sah das Verlassen des TET an diesem Ort vor. Die Bodenprobe von Christians GS und auch der Regen machen uns die Entscheidung etwas leichter. Endstation für heute ist Oswiecim.

Im Hotel Skorpion werden wir bereits erwartet. Bei der Buchung des Hotels lag unter anderem ein Augenmerk auf das Vorhandensein eines Restaurants. Dieses hat leider geschlossen. Denn wir sind die einzigen Gäste. Aus Erfahrung kenne ich in Laufnähe ein Restaurant. Wir nutzen die Pause zwischen zwei Regenschauern und begeben uns zu fuß dorthin. Das Restaurant ist für uns nicht offen, denn dort feiert eine geschlossene Gesellschaft. Zurück zum Hotel. In die andere Richtung lässt uns Google wissen, sei noch ein Restaurant. Diesmal kündigen wir uns telefonisch an. Zum Glück. Denn bis zum Küchenschluss bleibt nicht mehr viel Zeit. Auch wenn wir kein Absacker mehr bekommen haben aber das Essen war top!

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Tag 3

Im Vorfeld zu den Planungen stand auch ein Besuch des Konzentrationslagers Ausschwitz auf der Wunschliste.

Christian und ich haben dieses schon bei einer Tour vor zwei Jahren besichtigt. Und da Christian für seine GS ein paar Ersatzteile benötigt, beschließen wir, einen Teil des Tages getrennt zu fahren.
Lutz & Rolf werden sich das Lager anschauen. Christian und ich rollen nach Krakow zu einem BMW Motorradhändler und wollen die benötigten Teile kaufen.
Dazu legen wir vorab einen Treffpunkt auf dem TET fest an dem wir die Tour gemeinsam fortsetzen.
Das Fahren ist wegen der fehlenden Sonne, die sich durch Regen vertreten lässt, nicht sehr angenehm. Aber für die heutigen Vorhaben ist das weniger wichtig.
Kurz nach 15 Uhr treffen wir uns mit alle wieder an der vereinbarten Tankstelle in Biala Wielka. Nach einer heißen Schokolade für mich und Kaffee für die anderen setzen wir unsere Fahrt gemeinsam im Regen fort. Ein wenig sind wir erleichtert, das der Track doch über das eine oder andere Stück Asphaltband führt. Aber irgendwann reicht es mir und ich äußere bei einer kurzen Trinkpause meinen Wunsch, doch etwas mehr offroad fahren zu wollen. Rolf und Christian winken aus unterschiedlichen Gründen ab. Lutz kann meinem Wunsch folgen und so trennt sich die Gruppe für heute noch einmal. Hotel ist gebucht. Alles safe.
Lutz und ich suchen uns anhand der Karte möglichst asphaltfreie Wege zum Hotel. Und werden auch fündig. So sehr sogar, das sich Lutz im Wald fest fährt. Nach wenigen Minuten ist die Tenere wieder frei. Auch wenn es manchmal anstrengend ist, macht es einfach Spaß.
Nach 277 Kilometern im Regen und zum Teil durchs Gemüse sehen wir von Kielce nichts außer das Hotel Tara.

Tag 4

Auch heute früh ist für sieben Uhr Frühstück verabredet. Mir gefällt das wunderbar. So bleibt vielmehr vom Tag und für die kleinen Dinge auf dieser Reise, die nicht wirklich einplanbar sind.

Der Regen hat nachgelassen. Aber von der Sonne ist noch nicht wirklich etwas zu sehen, die Temperaturen bewegen sich noch im einstelligen Bereich.

Der morgendliche Check der individuellen Benzinvorräte zeigt noch für jeden von uns eine Mindestreichweite von 150 km. Da das Tankstellennetz in Polen sehr dicht ist, fühlen wir uns damit sicher und verzichten auf den Besuch einer Tankstelle im Ort.

Nach etwa zwei Stunden Fahrt neigt sich dann doch der Vorrat an Benzin in zwei von unseren Mopeds dem Ende entgegen. Schnell das Navi nach der nächsten Tanke gecheckt und auf den Weg dorthin gemacht. Aber nicht jede Tanke, die das Navi anzeigt, existiert auch wirklich. Auf zur nächsten. Glück gehabt!

Ein ähnliches Spiel erleben wir heute auf der Suche nach einem Restaurant. Das Navi zeigt uns an unserem Weg im nächst größeren Ort eine Reihe von Pizzeria und ähnlichem an. Vor Ort angekommen, dürfen wir feststellen, das diese allesamt nur saisonal geöffnet sind. Auf zur Tanke am Ortsrand in der Hoffnung auf Kaffee, heiße Schokolade und etwas warmes zu essen. An der Tanke prangt zwar ein großes Schild mit "Bistro" aber unsere Wünsche können hier nicht erfüllt werden. Es werden trockene Brötchen, Fischdosen und Schokoriegel. Wunderbar wertvoll!

 

Nach dem gelungenen Mittagessen setzen wir wieder auf unserem Track ein. Die Sonne lässt immer noch auf sich warten. Sie wäre nur für das Gemüt wichtig. Denn kalt ist uns nicht. Auch wenn das Gelände nicht so anspruchsvoll ist wie in Slowenien, so bleiben wir auf unseren Mopeds doch immer irgendwie in Bewegung.

In dem kleinen Dorf Kludzie führt der Track über die Wisla. Deren Pegel ist aber aufgrund des reichlichen Niederschlags sehr hoch und damit hat die Fähre ihren Betrieb eingestellt. Nicht zu ändern. Wir finden andere schöne Wege.

Am Fluss entlang lädt eine Fahrspur ein ihr zu folgen. Leider währt diese Freude nicht allzu lange. Denn sie endet plötzlich im Nichts.

Los geht`s!

Den ganzen Weg wieder zurück in den Ort und dann doch auf Asphalt fahren.

In den Dörfern entlang der Wisla hat gefühlt jedes Haus sein eigenes Storchennest. Die dann auch bewohnt sind. Im Gegensatz zu manchem Haus.

Das Pech mit der Fähre hatten scheinbar schon mehrere, deshalb gibt es eine Ausweichstrecke, um auf die andere Seite des Flusses zu kommen.

Wir vier sind ja nicht unbedingt bange aber hier kapitulieren wir doch gemeinsam. Auch wenn die Betonspur auf dem anderen Ufer aus der Wisla heraus führt aber die Strömung hat es ganz schön in sich. So suchen wir uns halt eine Brücke, die über den Fluss führt.

Auch wenn die Gegend hier nicht so hügelig ist, von Bergen möchte ich gar nicht sprechen, findet sich die eine oder andere Burg bzw. Ruinen davon. Diese stummen Zeitzeugen haben eine magische Anziehungskraft auf mich. Ich brauche heute nicht sehr viel Überredungskunst, um hier einen Stopp einzulegen, da wir den geplanten Track eh schon verlassen mussten.

Nach 240 interessanten Kilometern lassen wir gegen 18 Uhr die Tour für heute in der Pension Rozanna in Wawolnica enden. Sie haben wir unterwegs spontan gebucht. Unsere Kriterienliste für eine Buchung umfasst nicht sehr viele Punkte. Eigenes Badezimmer und eine Bewertung von mindesten "8" bei Booking sollten drin sein. Frühstück lässt sich in den allermeisten Fällen optional dazu buchen. Und so haben wir mit der heutigen Unterkunft einen tollen Griff gemacht.

Bei einem sehr guten Abendessen und passenden Getränken lässt sich der Abend genießen.

Tag 5

Unsere Mopeds stellten wir gestern etwas versteckt hinter dem Hotel ab und nicht auf dem großen Parkplatz. Zum Glück wie wir heute früh feststellen. Denn der wird an dem heutigen Tag für einen Markt genutzt. Ein schöner Anblick beim Frühstück aber wir dürfen da später quer durch fahren. Mit gegenseitiger Rücksichtnahme gelingt uns das aber ohne Probleme.

 

Bevor wir weiter dem Track des TET folgen können, müssen wir noch einen Umweg in Kauf nehmen. Die Yamaha braucht für die hintere Bremse neue Beläge.

In dem Shop in Lublin, den Lutz im Netz ausfindig gemacht hat, konnte ihm leider nichts passendes verkauft werden. Nach ein paar kurzen Telefonaten vom Inhaber gab es eine Adresse von einem weiteren Shop. 

 

Bevor es an das Wechseln der Beläge geht, darf die Tenere noch eine Wäsche über sich ergehen lassen.

Meine Oma meinte immer, viele Hände machen der Arbeit schnell ein Ende.

Aber ich glaube, hier trifft der Spruch nicht ganz zu. 

 

 

 

Nachdem die Tenere wieder voll einsatzfähig ist, begeben wir uns auf ziemlich direkten Weg zurück zum Track. 

Zur Mittagszeit machen wir an einem der zahlreichen Seen Picknick. Zum Glück hat Christian dafür alles dabei. Aber das besprachen wir im Vorfeld. Vor dem Picknick wird oft in einem der kleinen Tante-Emma-Läden eingekauft.

Das Picknick am Wasser war toll. Aber jetzt wird Wasser wieder anstrengend für uns. Der Track führt über Wiesen, wo kaum die Fahrspur zu erkennen ist. 

Der ausgiebige Regen der letzten Tage ist auf den Wiesen noch nicht vollständig im Erdreich verschwunden. So tut sich vor uns ein längere sumpfige Wegstrecke auf.

Da deutlich zu sehen ist, das vor kurzem schon andere Biker hier durch sind, kommt die Überlegung des Umdrehens gar nicht erst in Frage.

Mit vereinten Kräften schaffen wir es, alle vier Maschinen durch das leicht sumpfige Wegstück zu bringen. Dazu checken wir zu Fuß vorab einen möglichen Fahrweg. Und die leichteste Maschine darf den Anfang machen. Die wunderbare Sonne und die Anstrengung bringen uns bei dieser Aufgabe ins schwitzen.

Wenn wir den Weg doch ein Stück weiter gegangen wären .....

.....dann hätten wir gesehen, das auch die anderen hier kapituliert haben.

Und auch zu recht. Zu schaffen wäre es bestimmt. Aber dann sollten wir besser auch ein Zelt dabei haben, um hier nächtigen zu können.

Unser Versuch, einen anderen Weg zu finden, um nicht wieder durch das Modderloch fahren zu müssen, bleibt erfolglos. 

 

 

Immer wieder stellen wir doch durchaus erstaunt fest, wieviel Zeit und Energie solche kleine Aktionen kosten.

  

Zeit, um die Energie aufzufüllen. 



Der Tag endet nach fast 310 km in Bialka Podlaska. Das Hotel Dukat soll uns heute beherbergen. Es liegt ein wenig am Stadtrand.

Aber bevor es Abendessen gibt, fahre ich noch einmal kurz ins Zentrum der Stadt. Ich mag von unterwegs Postkarten schreiben. Am zentralen Platz der Stadt finde ich unzählige Möglichkeiten sich verköstigen zu lassen aber keine Möglichkeit eine Postkarte zu erwerben. Nicht mal am Bahnhof. Nach ein paar Kilometern zu Fuß in Mopedklamotten kehre ich hungrig zum Hotel zurück.

 

Eine gute Runde "Knack" mit viel Spaß und ausreichend zu trinken rundet den Abend nach dem Essen ab.

Tag 6

Dieser Tag beginnt völlig anders als die letzten Tage.

Durch das Fenster meines Hotelzimmers scheint die Sonne direkt in mein Gesicht. So sollten Urlaubstage beginnen!

Mit der Aussicht auf einen sonnigen Tag fällt es mir ungemein leicht, pünktlich um sieben Uhr beim Frühstück zu sein.

Manchmal gibt es abends eine vereinzelte Stimme der Gegenwehr wegen des gemeinsamen frühen Starts in den Tag. Aber im Nachhinein war es dann doch immer die beste Entscheidung.

 

Heute wird der Track dicht an der belarussischen Grenze entlang führen.

Wir setzen nicht an der gleichen Stelle wieder in den Track ein und lassen damit ein paar Kilometer Asphalt aus. Einsetzpunkt wird das kleine Dorf Konstantynow. 

Auf den folgenden Kilometern entlang des Flusses Bug kommen wir mit dem zählen der bewohnten Storchennester nicht hinterher. Wir fragen uns immer wieder, ob es hier überhaupt noch Frösche gibt.

Die Bug hält eine kleine Überraschung für uns bereit. Die Fähre ist auch nicht in Betrieb. 

 

 

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Für den Text auf der Tafel hier an der Fähre wird leider nur die Landessprache verwendet. Trotzdem hat sie einen hohen Informationswert für mich.

Nachdem wir ein gutes Wegstück weiter eine Brücke über die Bug gefunden haben, können wir dem Track des TET auf Schotter- & Sandpisten folgen.

Vermehrt begegnen uns Lkw´s des polnischen Militär. In einer kleinen Ortschaft sehen wir dann auch ein Lager aus Zelten für Flüchtlinge. Zudem fällt uns auf, das auf einigen Arealen in den Dörfern sich das Militär mit Technik positioniert hat.

Wir kommen immer dichter an die Grenze zu Belarus heran. Es ist dieses Jahr ein ganz anderes Gefühl hier lang zu fahren. Bei einer Tour vor zwei Jahren fuhr ich hier schon einmal mit Christian entlang. Jetzt sehen wir Soldaten, die den Grenzzaun bewachen, der hier vorher nicht stand. Erinnerungen an längst vergangene Zeiten werden wach.

 

In einer kleinen Ansammlung von Häusern, die auf der Karte den Namen Opaka Duza trägt, werden wir von der polnischen Grenzpolizei gestoppt.

Uns wird erklärt, wir dürfen hier nicht lang fahren. angeblich besteht ein 25 km breiter Sperrstreifen entlang der Grenze. Wir müssen unsere nicht lesbaren Kennzeichen vom Schmutz der vielen moddrigen Kilometer befreien. Umgehend werden sie mittels einer Drohne gefilmt.

Nachdem wir uns ein paar Kilometer von der Grenze entfernt haben, machen wir uns auf der offiziellen Website kundig und stellen fest, das der Sperrstreifen sich nur auf drei Kilometer bezieht. Auch wenn wir damit dem TET erstmal nicht mehr folgen können, bleiben uns noch genügend andere herrlich zu befahrende Waldwege. 

Ich setze einen Wegpunkt mittels meines Navi auf den Track. Bis dahin navigieren wir einfach nur nach Kompass. Lange nicht mehr gemacht. Aber es bringt Spaß.

Unter anderem kommen wir an einer Kreuzung im Wald vorbei, wo mehrere dieser interessanten Holzfiguren stehen.

Nicht ganz 400 Kilometer werden es heute. Im Hotel Silver in Bialystok endet für uns in diesem Jahr der TET. 

Zum Starthotel sind es jetzt über 800 Kilometer Asphalt. Reizvoll wären die nächsten 150 km TET bis an die litauische Grenze schon. Aber wir möchten auf der Rückreise nicht in Hektik und Eile verfallen müssen. Deshalb ist hier für uns Schluß.

Tag 7

Heute legen wir entspannt bei gutem Wetter über 540 km auf dem Asphalt zurück. Auf Offroadeinlagen habe ich bei der Planung bewusst verzichtet, denn bei Christians GS lässt die Dämpfung des vorderen ESA-Federbein nach. Dies erhöht nicht gerade den Spaßfaktor beim fahren.

 

In Gostyn endet die gemeinsame Tour.

Von hier aus sind es für Lutz & Rolf etwa 240 km bis zu ihrem Auto. 

Christian und ich haben ca. 500 km bis nach hause.

 

 

Bei guter polnischer Küche lassen wir die letzten Tage Revue passieren. Polen ist ein lohnenswertes Reiseziel. Für uns etwas schade, das so viele Wege mittlerweile asphaltiert worden sind aber für die Menschen, die in den entlegenen Dörfern leben, eine Erleichterung bei ihren täglichen Wegen. 

Leider gelangten wir durch den eingerichteten Sperrstreifen entlang zur belarussischen Grenze nicht zum Nationalpark mit den Bisons. Ganz in der Nähe gibt es eine urige agrotouristische Pension, in der ich zu gerne übernachtet hätte. Sie bleibt als Ziel für eine mögliche nächste Tour offen.