Gefühlt beginnt die eigentliche Tour erst heute, deshalb setze ich den heutigen Tag auf "Tag 1".
In der Unterkunft gab es für uns heute keine Frühstücksoptionen. Aber zum Glück für uns gibt es Bäcker, die frische Brötchen, nach Möglichkeit auch sehr gerne belegt,
und einen guten Kaffee anbieten.
Wir verabredeten uns gestern, um 8 Uhr abfahrbereit an den Mopeds zu sein.
Meistens bin ich einer der ersten aber eben nicht immer. Ich hatte schon alles eingepackt, da kam Jens noch mit der Bitte um die Ecke, sein Navi mit den Daten für die Tour zu aktualisieren. Ich lade ihm schnell das nötigste auf sein Navi aber dafür darf ich gefühlt alles wieder auspacken. Und schon bin ich Bummelletzter.
Das mag ich ja überhaupt nicht!
Dieser war nach wenigen Kilometer schnell erreicht. In der Auslage entdeckten wir aber keine belegten Brötchen sondern "nur" frische Brötchen und Kuchen, der auch sehr lecker aussah. Aber das war nicht, wonach uns der Sinn stand. Plötzlich tauchte aus der Backstube der (wahrscheinliche) Chef auf. Was wir denn gerne wollten. Wir teilten unsere Wünsche mit und wenige Zeit später wurden uns auf der Terrasse die gewünschten Dinge - belegte Brötchen, Bockwurst & Kaffee - serviert.
Was für ein Service!
Die kurze Wartezeit nutzte ich, um alle Navis auf den gleichen Stand zu bringen. Wir nutzen zwar alle ein Navigationsgerät von Garmin, das ist schon ein riesiger Vorteil, aber jeder von uns hat in seinem Gerät eine andere Karte. Und damit unterwegs nicht jedes Navi für sich den Weg zum Ziel ständig neu berechnet und dann mit Sicherheit immer wieder eine Diskussion über die Routenführung aufkommt, nutzen wir die Navigation per Track. Den haben alle gleich und den kann das Navi auch nicht von sich aus verändern. So können wir unterwegs die Führungsposition immer spontan wechseln, ohne eine Änderung der festgelegten Route zu befürchten.
Das geplante Ziel ist die Motorradausstellung auf Schloss Augustusburg.
Die schnellste Route laut Onlinerouter würde uns nach nicht einmal 1,5 Stunden ans Ziel bringen. Aber wir wollen nicht schnell sondern schön fahren. Und so bewegen wir uns auf kleinen Straßen auf unser Ziel zu.
So richtig weit kommen wir nicht wirklich und schon lädt eine Bank an einem Dorfteich, der in der Sonne blinzelt, zum Verweilen ein.
Diese kleinen Dinge entlang der Route machen das Reisen auf zwei Rädern erst wirklich so interessant.
Immer wieder begleiten uns die in voller Blüte stehenden Rapsfelder,
die scheinbar bis zum Horizont reichen.
Dieses satte Gelb und der Duft, der dazu in der Luft steht,
begeistern mich immer wieder.
So richtig vorwärts kommen wir heute nicht. Wir fahren auf einen geschlossenen Bahnübergang zu. Als Biker wollen gerade wir die Toleranz der wartenden Autofahrer ausnutzen und an ihnen vorbei fahren, um uns ganz vorne einzuordnen. In der Schlange werden wir auf ein Kleinbus aufmerksam, in dem ausgelassene Stimmung herrscht. Junggesellinnenabschied! Kräftig hupend rollen wir langsam daran vorbei. Die Mädels zücken ihren Handys. Sie möchten Fotos mit uns machen. Gerne gönnen wir ihnen den Spaß, der bei uns auch nicht zu kurz kommt.
Nur den angebotenen Sekt lehnen wir natürlich ab.
Gegen Mittag erreichen wir das erste Ziel für heute.
Die Motorradausstellung auf Schloss Augustusburg.
Nicht nur der Geist braucht Nahrung auch der Bauch. Sonst ist der Geist auch irgendwann nicht mehr willig. Kaum haben wir die Helme auf den Köpfen, entdecken wir eine Bäckerei, die laut Aufstellern ein einladendes Imbissangebot bereit hält.
Würzfleisch, Soljanka, sehr gute Brötchen und kühle Cola stillen den kleinen Hunger. Um das ganze abzurunden folgt noch leckerer Mohnkuchen. Und schon ist der Geist wieder aufnahmefähig für den nächsten kulturellen Stop.
Keine zwanzig Minuten später parken unsere Mopeds
im Innenhof von Schloss Wildeck.
Und auch hier interessiert uns, wen wird es wundern, die Motorradausstellung.
Um noch ein paar Kalorien vom üppigen Imbiss verbrennen zu können, kaufe ich,
ohne die anderen zu fragen,
Zutrittskarten für den 31 Meter hohen Turm, den Bergfried.
Von ihm aus haben wir schon das nächste Ziel im Blick. Es ist die Enduroausstellung auf dem Gelände der ehemaligen Zschopauer Motorradwerke.
Um 1929 war es der weltweit größte Standort zur Produktion von Motorrädern.
So viel Kultur kann auch anstrengend sein und durstig machen. In einem nahe gelegenen Supermarkt füllen wir unsere Getränkevorräte auf bevor uns auf die letzten Kilometer zur Unterkunft für die heutige Nacht machen.
Im Hotel zur Talsperre erwarten uns eine erfrischende Dusche und kühle Getränke. Auch kulinarisch werden wir sehr gut verwöhnt.
Halb acht saßen wir heute früh schon beim Frühstück. Und das war sehr gut. So konnten wir kurz vor neun Uhr vom Hof des Hotels rollen. Bis zur tschechischen Grenze lagen nur noch knapp dreißig Kilometer vor, die wir auf kleinen geschwungenen Straßen abrollten.
Nach dem passieren der Grenze werden die Tanks mit Kraftstoff aufgefüllt und Christian besorgt sich noch seine Suchtmittel bevor wir dann auch unmittelbar und sofort den Asphalt verlassen und in das eigentliche Offroadvergnügen einsteigen.
Christian hatte es schon deutlich schwerer als Jens und ich.
Durch seine reinen Straßenreifen war er an einigen Stellen auf etwas Unterstützung durch uns angewiesen.
Der Track führte oft über feuchte schmierige Wege,
auf denen die Reifen seiner BMW keinen Halt fanden.
Für uns gehört nicht der Spaß am fahren zu einer gelungenen Tour
sondern auch hin und wieder ein ausgedehntes Picknick.
Am Nachmittag versperrte uns dann ein massives Tor vor einem Landwirtschaftsbetrieb die Weiterfahrt. Da wir aber einem aufgezeichneten Track folgen, kann dieses nicht schon immer da gewesen sein.
Was tun? Zurück möglich aber mit sehr viel Schweiß verbunden. Denn hierher ging es bergab und das letzte Ende über einen völlig aufgeweichten Weg. Da hätten wir die BMW von Christian den Berg hoch schieben ...ziehen oder tragen müssen.
Also keine echte Option.
Dann entdecken wir einen Trampelpfad, der neben dem Gelände von dem Betrieb entlang führt. Leider trennte uns zu diesem Pfad ein kleiner Wasserlauf.
Die kleine Holzbücke darüber sah sehr morsch aus.
Für Christian versuchten wir sie etwas notdürftig zu sanieren, was uns auch gelang aber nachdem Christian sie passiert hatte, war von den kleinen Reparaturarbeiten nichts mehr zu sehen. Eher im Gegenteil.
Ruhepausen sind auch wichtig. Jeder macht sie auf seine Art.
Die heutige Tour lassen wir heute in Loket enden.
Ein passables Hotel buchten wir uns online spontan unterwegs.
Von geplanten knapp 130 Offroadkilometer schafften wir nur etwas mehr als siebzig. Aber das ist für uns völlig nebensächlich. Trotz aller Anstrengungen hatten wir einen lustigen und entspannten Tag.
Heute früh war ich endlich ,
wenn auch wieder letzter
- warum eigentlich?-
pünktlich zur vereinbarten Startzeit am Moped.
Gestern hatten wir ja ziemlich wenig Kultur auf dem Zettel.
Deshalb starten wir heute mit etwas kultureller Bildung.
Wir hatten sie gestern schon von weitem
bei der Anfahrt auf das Städtchen Loket gesehen.
Den Eintritt mit 7 Euro empfanden wir im ersten Moment als ziemlich viel. Dieser Eindruck veränderte sich aber beim Rundgang durch die Burg. Sie war sehr informativ beschildert und das ganze in mindestens drei Sprachen. Darunter deutsch. Die Burg ist sehr gut erhalten sehr sauber. Es gibt vieles zu sehen.
Der Besuch hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Selbst unser Kritiker empfiehlt einen Besuch auf dieser Burg.
Bevor man den 21 Meter Turm der Burg über die Treppe erklimmen kann, muss man am Burgdrachen vorbei kommen. Wie wir feststellten, ist er bestechlich. Dabei ist ihm die Währung egal.
Nach viel Kultur und vielen Stufen, die bewältigt werden wollten, ist eine Pause für Geist & Körper absolut angemessen. Dazu entdeckten wir an einem See einen Holzsteg, der dort am See entlang angelegt worden ist.
Unser Offroadtrack für den heutigen Tag stand mit knapp 150 km in der Planung
und hielt so manche Überraschung parat.
An dieser Stelle entschieden wir uns kehrt zu machen, ein ziemliches Stück soweit zurück zu fahren bis wir auf Asphalt ein Teil des Track umfahren können.
Ein Moment der Unaufmerksamkeit und schon kommt das Vorderrad ins rutschen. Dann gibt es fast kein halten mehr und das Moped legt sich sanft nieder.
Gegen 15 Uhr vermeldete die Yamaha das Bedürfnis nach dem Besuch an einer Tankstelle. Da wir ziemlich abseits der großen Ortschaften und Straßen bewegen, ist hier etwas Planung im Voraus notwendig. Und da fiel es uns wieder ein. Wir wollten morgens bevor wir irgendwohin fahren, der nahegelegenen Tankstelle einen Besuch abstatten, um genügend Kraftstoff für den Tag auf den Mopeds zu haben. So mussten ein zweites Mal den geplanten Track verlassen. Der Umweg hatte auch sein gutes und wir nutzen die Gelegenheit, um uns eine Unterkunft zu buchen.
Auf den letzten Kilometern vor dem Hotel präsentierte sich uns zum Abschluss ein wunderbarer Singletrack.
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