Auch Heute werden wir mit strahlendem Sonnenschein begrüßt und die Terrasse
des Hotels bittet geradezu darum, hier heute das Frühstück einzunehmen.
In den letzten zwei Tagen hatten wir uns jeweils für halb zum frühstücken verabredet. Da aber in diesem Hotel erst kurz vor acht Uhr die Brötchen geliefert werden, veränderten wir ein wenig die Reihenfolge.
Wir rödeln vorab das Gepäck auf, so das wir mit dem letzten Schluck Kaffee
gleich auf die Mopeds steigen können.
Leider fand sich auch heute Nacht kein Heinzelmännchen, der der BMW von Christian offroadtaugliche Reifen aufgezogen hat.
Diese Art des Reisen mit dem Motorrad abseits der großen Straßen bietet unzählige Momente und Möglichkeiten, einfach anzuhalten, kurz abzusteigen und den Blick durch die Landschaft gleiten zu lassen.
Kultur steht für heute nicht so wirklich auf dem Tagesplan.
Dafür entdeckten wir ein Hinweisschild auf einen Aussichtsturm und folgten der Beschilderung. Dann versperrte dem gesetzestreuen Bürger ein Verbotsschild die Weiterfahrt bis zum Turm. Nun haben wir alle drei keine Wanderschuhe dabei aber auf den Turm möchten wir dennoch ....
21 Meter mittels einer Wendeltreppe zu überwinden,
war doch nicht für jedermann geeignet.
Gut, das wir keine Wanderschuhe dabei hatten.
Fahrtechnisch blieb es heute recht entspannt.
Wenn ich den Spaten schon spazieren fahren,
soll er auch wenigstens einmal zum Einsatz kommen. Wir versuchen ein etwas größeres Modderloch passierbarer zu machen. Denn umkehren erschien uns an dieser Stelle nicht als Option. Es war auch gut so.
Spannender dagegen waren die relativ steilen Auffahrten über ziemlich grobes Geröll.
Mit der nötigen Ruhe und Besonnenheit am Gasdrehgriff ließen sich diese Teilstücke aber auch super bewältigen....
....und sofort wurden wir wieder mit einem tollen Blick in die Landschaft belohnt.
Zum Abschluss eines wundervollen Tages gönnen wir uns nach einem super Abendessen noch ein leckeres Dessert.
Es ist das erste Hotel in Tschechien,
in dem wir auf dieser Reise
herzlich als Biker begrüßt worden sind.
Wieder zurück im bevorzugten Terrain offenbart sich uns eine kurze Steilanfahrt auf etwas losem Geröll, die zu einer kleinen Fotosession einlädt.
Christian übernimmt die Aufgabe des Fotografen, während Jens und ich uns an der Auffahrt ausprobieren können.
Heute ist, wie schon erwähnt, Feiertag.
Es kommen uns auf den Nebenstraßen vermehrt Oldtimer,
vornehmlich Traktoren und Lkw`s entgegen.
Und immer wieder stelle ich für mich fest, wie wunderbar das Reisen auf zwei Räder
- egal ob mit Motor oder ohne- ist.
Ich merke es selbst, wenn ich mit dem Auto unterwegs bin. Ich halte dann viel weniger an ....fahre an vielen wunderschönen Dingen einfach so vorbei, ohne sie wahrzunehmen. Allein schon deshalb, weil das Auto viel mehr Platz zum parken braucht und auch weil das Sichtfeld wesentlich eingeschränkter ist. Dazu kommen die fehlenden Dufterlebnisse.
Wie zum Beispiel beim blühenden Rapsfeld.
Den Duft bekommt man auf zwei Rädern sofort und ungefiltert präsentiert.
Wie wunderbar!
Nächtigen werden wir heute in einer rustikalen aber komfortablen Unterkunft. Auch das Restaurant ist entsprechend eingerichtet. Hier verkehren mehr Jäger und Reiter. Auf dem großzügigen Gelände des Hotels befindet sich auch eine Reithalle.
Auch ein Storchenpaar nennt das Arial sein zu hause.
Ihr Nest befindet sich auf einem stillgelegten Schornstein.
Wenige Kilometer nach unserem Start war für uns die Straße gesperrt. Es wurde Rollsplitt aufgetragen. Einen kilometerlangen Umweg wollten wir nun auch nicht fahren. Meine Erfahrung aus anderen Ländern besagt mir, freundliches Fragen wird meistens für Mopedfahrer sehr wohlwollend beantwortet. Dazu gibt`s dann oft noch Gute-Weiterfahrt-Wünsche.
Leider hatten wir hier das Glück nicht. Es sei derzeit kein Asphalt auf der Fahrbahn und das wäre zu gefährlich.
Auch der Hinweis auf unsere Bereifung und die Art unserer Motorräder half nichts.
Also kehrt marsch und ein Weg gesucht.
Schnell eine Abzweigung ganz ohne Asphalt gefunden.
Ein Vorteil hat eine selbst geplante Strecke.
Man kann ein wenig erahnen, was einen erwartet. Aber auch nicht hundertprozentig.
Und ... will ich das eigentlich?
Eindeutige Antwort: Nein!
Das Wissen um eventuelle Herausforderungen hätten mich so manches wunderbares Erlebnis gebracht.
Ich wollte von einem zum anderen Weg wechseln
und bin auf einem Baumstubben hängen geblieben.
Kurz vor dem Ziel ließen wir noch etwas Rallyfeeling aufkommen.
Die Route ist heute doch wieder deutlich interessanter und auch anspruchsvoller als gestern. Ich hatte im Netz auf verschiedenen Seiten Tracks gefunden, die ich dann nach gut dünken zusammen gebastelt habe. Wie so manches Mal in den vergangenen Tagen führt der Track über Wiesen. Auf der Karte im ist nicht immer ein Weg zu erkennen aber in 99% zeigen uns Spuren von anderen Fahrzeugen, das wir nicht illegal unterwegs sein können.
Für Christian sind diese Teilstücke heute besonders anspruchsvoll. Oft sind die Wiesen vom Tau noch etwas feucht. Dazu kommt, das es heute bergiger ist.
Berghoch kann er es mit etwas Schwung versuchen. Nur, da wo es bergan geht, muss man auch wieder runter. Mit blockierenden Hinterrad bergrunter zu rutschen ist weniger spaßig.
Gegen halb eins entschließen wir uns, unseren geplanten Track zu verlassen. Und wie sich Minuten später heraus stellt, war es genau richtig. Die dunklen Wolken kündigten es schon den ganzen Vormittag an. Es fängt leicht an zu regnen. Schnell würden jetzt aus den staubigen Wegen an manchen Stellen ziemlich matschige Abschnitte werden.
So rollen wir die letzten siebzig Kilometer onroad zu den Teufelshöhlen.
Wie schon vermutet, treffen wir dort ausschließlich auf Hochglanz polierte Zweiräder aller Marken. Da fallen wir mit unseren Mopeds, die in den letzten Tagen doch recht ziemlich artgerecht ausgeführt worden sind, ziemlich auf.
Ein ordentliches Erinnerungsfoto in der dunklen Höhle hinzubekommen, ist auf die Schnelle gar nicht so einfach. Die Reflektoren an der Kleidung erschweren ist noch einmal mehr.
Die Sonne lädt wieder ein , die nächsten Kilometer entspannt unter die Räder zu nehmen. In einem kleinen Ort entdecken wir eine einladende Werbung für ein schönes Softeis. Als wir das Cafe betreten, fällt unser Blick aber sofort auf die unglaubliche Kuchen & Tortenauswahl. Ganz schnell wird der Wunsch nach einem Eis durch die schwierige Entscheidung über das richtige Stück Torte abgelöst. Kurze Zeit später finden wir uns mit Torte und Kaffee an einem der Tische wieder.
Leider verschwindet mit der Torte von den Tellern in unsere Bäuche auch die Sonne.
Es macht nicht wirklich Spaß, im Regenguss zu fahren
aber die Sache hat auch etwas gutes.
Der Regen spült schon mal etwas von der mühsam angefahrenen Patina von den Mopeds
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Den Reisebericht zum letzten Reisetag findest du hier:
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