Teil 2 - Von Istanbul nach georgien

 

 

 

Es gäbe noch unzählige Orten in Istanbul

zu entdecken.

Aber uns zieht es jetzt erstmal weiter.

Die Wettervorhersage beschert uns die Aussicht darauf, unsere Regenkombis wahrscheinlich erneut einem Dichtigkeitstest unterziehen zu können.

Aber vorerst verzichten wir sie anzuziehen.

Wir wollen in den nächsten zwei Tagen Kappadokien erreichen.

Unser Highlight dort soll eine Ballonfahrt werden.

 

 

 

 

Über diese Brücke in Istanbul gelangt man Europa nach Asien.

 

Ab Start vom Hotel heute früh sind wir etwa 120 Kilometer gefahren bis sich die Siedlungsdichte so ausgedünnt ha,t das es sich lohnt auf kleinere Straßen zu wechseln. Bis dahin fahren wir begleitet von zum Teil starkem Wind und Nieselregen auf einer gut ausgebauten vierspurigen Straße.

In einem kleinen Ort legen wir eine kurze Rast ein.

Es ist ein Anblick, den wir immer wieder sehen werden.

Er wird später Nachmittag bis der Himmel soweit auflockert, um die Sonne ein wenig durch zu lassen.

Und sofort ergeben sich schöne Fotomotive.

 

 

Ab jetzt stellen wir uns auf etwas einfachere Unterkünfte ein.

Das mufflige Bad (gelinde ausgedrückt) hinterlässt keinen Wiederholungswusch, wenn man in diesem Ort eine Wahl gehabt hätte.

Obwohl ...

gut geschlafen habe ich.

Aber das kann auch am Wein gelegen haben, den wir nebenan kaufen konnten.

Tag 13

Den gestrigen Abend verbrachten wir für das hiesige Angebot doch sehr abwechslungsreich.

Nachdem wir uns etwas erfrischt hatten, setzten wir uns ins hauseigene Restaurant. Setzt jetzt bitte keine deutschen Maßstab an!

Da es keine Menükarte gibt,

baten wir um Zusammenstellung der landestypischen Speisen.

 

 

 

In die Aufzählungsliste mit den defekten Dingen gehört auch meine Motorradhose.

Hier hat sich schon vor mehreren Tagen der heiße Auspuff dran versucht.

Bis nach Göreme sind es über vierhundert Kilometer.

Da wir wieder eine Route über kleine Straßen geplant haben, werden wir noch einmal zwischen übernachten dürfen.

... aber erstmal stärken wir uns ...

Die geplante Route fährt sich ganz gut weg.

Die Straßen machen richtig Spaß. Heute gibt es weniger Fotostopps. 

....und dann kamen wir an diesem Cafe vorbei.

Die Auslage bot einiges und machte mir die Entscheidung nicht leicht.

 

 

 

 

 

 

Gott - war der lecker!!!

Bis auf einige wenige kurze Teilstücke, die wir auf größeren gut ausgebauten Straßen zurück gelegt haben, herrschte wenig Verkehr.

Und so lud eine einsam wirkende lange Gerade zu einem kleinen Fotoshooting ein.

Lange Zeit rollen wir durch dieses Hochplateau.

Es liegt auf etwa 1000 Meter Höhe, die mir gar nicht so bewusst geworden wäre,

hätte ich nicht aus reiner Neugier im Navi nachgesehen.

So gegen kam Lutz mit einem überraschendem Vorschlag über die Lautsprecher.

Zu dem Zeitpunkt waren noch knapp zweihundert Kilometer bis nach Göreme offen.

Lutz meinte, wir kämen ganz gut voran und könnten doch heute schon bis Kappadokien fahren. So hätten wir morgen mehr Zeit, die Gegend zu erkunden. 

 

Kurz darauf halten wir an einem Wasserspender.

Wir erfrischen uns ein wenig und buchen spontan ein Hotel in Göreme.

Nun gibt es kein zurück. Die Buchung ist nicht kostenfrei stornierbar.

Tag 14

 

Guten Morgen Kappadokien!

 

Der bestimmende Grund für den Stopp hier in Kappadokien ist eine Ballonfahrt über die sehr interessante Landschaft. 

Kurz nach sechs Uhr bin ich spontan aufs Moped und in Richtung der vielen startenden Ballons gefahren. Es ist ein wunderbares Schauspiel, wie die Ballons zum Teil dicht an dicht starten. Es gibt unterschiedliche Korbgrößen, von zehn bis 28 Personen.

 

Auf unserem Spaziergang gestern Abend zum Abendessen buchten wir für uns bei einem der unübersichtlich vielen Anbieter eine Ballonfahrt.

Hoffentlich werden wir nicht enttäuscht.

Ja ... es passt durch. Ich bin ja durchaus lernfähig und habe es vorher ein Stück abgelaufen.

Wieder zurück am Hotel pflege ich gleich noch intensiv die Kette vor dem Frühstück. Nach viereinhalbtausend Kilometer hat sie sich die Aufmerksamkeit verdient.

Daran muss ich mich noch gewöhnen. Und auch dran zu denken, das sie ab und zu etwas Kettenfett haben möchte.

Da wir uns gestern ja dazu entschlossen hatten, die kompletten über 400 Kilometer abzuspulen, haben wir heute ausreichend Zeit, die Gegend zu erkunden.

Von Panny (> Frank Panthöfer), ein Weltreisender auf dem Motorrad, bekamen wir eine Menge Wegpunkte von dieser Gegend. Einige davon hat diesmal Lutz zu einer Tour zusammengestellt. 

Das kleine Stück Modder lässt uns nicht von diesem Vorhaben abweichen. Es sind Gesteinsbrocken, die uns mit den Mopeds nicht weiterkommen lassen. So lassen wir uns

- wie sagt man so schön? -

durch die Landschaft treiben.

Die Landschaft bietet unendlich viele Fotomotive. Es ist unglaublich. Die Gegend ist touristisch sehr gut erschlossen. Unzählige Hotels und Pensionen sowie Restaurants und Cafes bestimmen auf der anderen Seite das Bild. Zum Glück können wir dieses in der Vorsaison genießen.

Wir haben sie nicht gezählt aber die Zahl dürfte bei ca. 1000 Stück liegen, die im ganzen Ort so verteilt rum stehen.

Es war gestern die absolut richtige Entscheidung, bis hierher an einem Stück durchzufahren. Der Tag ist so schnell verflogen. Heute wollen wir ihn nicht zu spät ausklingen lassen, da wir mit Sicherheit morgen früher aus den Federn dürfen als wir das aus den letzten Tagen gewohnt sind.

Tag 15

Gestern Abend bekamen wir Bescheid, wann wir für die Ballonfahrt vom Hotel abgeholt werden. Ab kurz nach vier Uhr sollen wir uns bereit halten. Es wurde dann doch halb fünf bis der Shuttle uns aufsammelte.

Um kurz vor fünf trafen wir am Ballon ein. Einer von vielen vielen anderen.

An ins Körbchen mit uns ...

.... kurze Sicherheitseinweisung und schon stiegen wir langsam auf.

Nach einer guten Stunde Ballonfahrt ist der Korb wieder sicher auf dem Trailer gelandet. Zum Abschied gibt es ein Glas Champagner und eine kleine Urkunde dazu.

Unsere Planung sieht die Weiterreise in Richtung Georgien vor. Nach einem gemeinsamen Kartenstudium entstand die Reiseroute, die wir jetzt in Angriff nehmen wollen. 

Danach sind es bis zur georgischen Grenze über 1200 Kilometer.

Während meiner gestrigen Wartungsrunde am Moped beseitigte ich nicht nur den Wackelkontakt in der Stromversorgung für das Navi. Ich änderte auch meine kleine Aufpolsterung der Sitzbank. Bei der kleinen Runde in der Landschaft zeigte sich ein positives Ergebnis. Heute kommt der richtige Test.  

So nehmen wir Abschied von dieser wunderbaren Lounge auf der Dachterrasse, für die viel zu wenig Zeit blieb sie zu genießen.

Schon in den letzten tagen sind uns diese Attrappen aufgefallen. Erst in geringer Entfernung lässt sich feststellen ob echt oder Attrappe. Das funktionierende Blaulicht lässt einen noch genauer hinsehen.

So ganz ohne Serpentinen und Kehren wie man das vielleicht aus den Alpen gewohnt ist, rollen wir auf über 1700 m durch eine unendlich wirkende Landschaft. Auch unserer bisheriger Höhenrekord auf dieser Reise wird weiter nach oben geschraubt. Zum Glück ist sonniges Wetter sonst wäre es auf über 1800 m ziemlich kühl.

Am Stadtrand von Kangal, unserem heutigen Zielort, steht dieses Monument. Unser Besuch währt nur kurz. Es scheint dem Verfall preis gegeben zu sein.

KANGAL -  der Name dieser nicht sehr schönen Stadt beruht auf einer Hunderasse. Dem Kangalen. Er ist ein Hirtenhund. In der Stand finden sich mehrere Skulpturen , die der Verehrung dieser Hunderasse dienen.

Auf dem Weg hierher sahen wir immer wieder recht große Schafherden. Weit weg von der Zivilisation. Ich hatte den Eindruck, das die Hirten mit ihren Herden da draußen leben. 

Bäume sahen wir deutlich weniger als Schafherden.

Nach drei vergeblichen Versuchen haben wir passables Hotel gefunden. Ich genieße noch etwas die Abendsonne auf einer der Bänke die vor dem Hotel stehen bevor ich mich frisch mache für die gemeinsame Erkundungstour durch die Stadt .....

....und die Stiefel endlich lüften dürfen.

Tag 16 - Ein Tag voller Überraschungen

 

Guten Morgen Kangal,

 

die aufgehende Sonne spiegelt sich in den Fenster gegenüber und kitzelt mich aus dem Schlaf.

Man denkt ja immer, im Urlaub ist Zeit im Überfluss. Weit gefehlt.

Die Tage sind eigentlich viel zu kurz. 

Unterwegs sein, Landschaft genießen, essen , trinken, in Städten bummeln,

die daheim gebliebenen mit Informationen und Lebenszeichen versorgen -

da ist der Tag schon gut ausgefüllt.

Reisebericht schreiben und Korrektur lesen (und dann finden andere immer noch fehlende Kommas -  worüber ich dankbar bin) ist fast nur spät abends oder vor dem aufstehen möglich. Denn es braucht ja dieses neumodische Zeug, was nicht überall in dieser wenig besiedelten Gegend verfügbar ist.

Ich glaube, es nennt sich Internet.

Heute sind wir für halb neun abfahrbereit an den Mopeds verabredet. So verbleiben mir gute drei Stunden zum Schreiben, Bilder sortieren, den Track aufzuarbeiten und die Navis mit neuen Daten zu versorgen.

Ich mag es.

 

 

Im Ort versorgten wir uns mit frischem Brot und einer kleinen Auswahl an Gemüse. Wenige Kilometer nachdem wir die Stadtgrenze hinter uns gelassen haben, entdecken wir in der Weite dieser Landschaft einen Platz für unser Frühstückspicknick.

Als wir gestern in die Stadt und direkt an mehreren Tankstellen vorbei rollten,

dachte ich noch, lass uns gleich tanken. Aber der Hunger und Durst ließen diesen Gedanken auch ganz schnell wieder verschwinden. 

Ich erinnere mich, das auch die Mopeds Durst haben und schaue, während wir schon weiter fahren, nach einer Tankstelle. Ja , das könnte passen ....

....könnte!!! Hat aber nicht gepasst. Etwa vier Kilometer bevor wir die Tankstelle erreichen, muss ich doch noch zu meinen 2 Liter Reserve greifen.

Die ausgewählte Tanke konnte uns kein Benzin verkaufen. Die Tankstelledichte hat in dieser unendlichen Weite doch ziemlich abgenommen. Die eingefüllten zwei Liter Benzin reichen gerade so bis zur nächsten Möglichkeit. Glück gehabt!

Beim Tanken entsteht eine kurze Kommunikation mit dem Angestellten ... woher...wohin ...usw. Dann gibt er uns den Hinweis auf eine Kirche im Ort.

Wir sollen sie anschauen.

Für solche Tipps verlassen wir gerne die geplante Route. 

Leider ist die Kirche eine Baustelle und wir dürfen nicht hinein.

Von einem der Arbeiter kommt der nächste Hinweis. Eine Aussichtsplatt etwas oberhalb des Ortes.

Los gehts!

Im Spiegel ist das Ziel zu sehen.

Dieser Weg führt einmal mit hoch und runter einmal um den "Gipfel" herum und bietet super Ausblicke ins Tal und auf die umliegenden Berge. 

Genug zu Fuß gelaufen und endlich zurück auf die ausgewählte Piste.

Therese macht als Sozia während der Fahrt gerne das eine oder andere Video. Hier kurze Kontrolle der Videos. Wir brauchen nicht nochmal zurück fahren ....

Hier in den Bergen wird an verschieden Stellen Bergbau betrieben. Nicht immer offensichtlich aber die Spuren sind deutlich zu erkennen.

 Es ist eine grandiose Landschaft und immer wieder lädt sie zum anhalten ein. Und manchmal auch ungewollt. An der Strecke stehen auf einer Anhöhe neben der Piste mehrere Container. Es sitzen Männer davor. Sie winken uns zu.

Wir winken freundlich zurück. Nein ...wir sollen anhalten bedeuten sie uns und machen komische Bewegungen. Kurz umgedreht und zu ihnen hoch gefahren.

Wir sind noch nicht wirklich von den Mopeds runter, werden schon Stühle bereit gestellt. Kaum sitzen wir,  kommt auch schon der Tee. Dazu werden Kekse serviert.

Und auch Wasser wird uns angeboten.

Alles ungefragt. 

Sie erklären uns, die Piste sei nicht befahrbar, ein Erdrutsch hat die Brücke über den Fluss Euphrat zerstört.

Wir holen unsere Karte hervor und lassen uns erklären, wie wir weiter kommen. 

Leider geht uns damit einer der schönsten Abschnitte für diesen Tag verloren.

Es ist die Schlucht entlang des Euphrat.

Ganz nebenbei bedeutet dies aber auch einen Umweg von mehr als hundert Kilometer. Was solls? Getankt hatte ich ja nun gerade erst.

Wenn ein Zug die Straße quert, schließen die Schranken. Das kennen wir. Ganz normal. Aber dieser mit Eisenerz beladene Zug blieb dann einfach stehen.

Die Fahrer des Lkw vor uns hatten schon ihre Mahlzeit ausgepackt ... Hocker hingestellt und Tee gekocht.

Wir stellten uns in den Schatten des Trucks und -ratet mal - bekamen auch sofort Tee angeboten.

Nicht in unsere eigenen Edelstahlbecher.

Sondern stilvoll in die hier üblichen kleinen Teegläser.

Nach einer Weile ging es dann doch weiter. Und schon wartete die nächste Änderung der Strecke auf uns.

Statt Straße ist hier jetzt ein Stausee. Meine Karte ist von 2013.

Was sich so in zehn Jahren alles ändern kann!

Kurz vor erreichen des heutigen Tagesziels noch ein kurzer Zwangshalt. Ein Kontrollposten mit bewaffneten Soldaten, gepanzertem Fahrzeug und ein mit Sandsäcken geschützter Turm aus dem auch eine Waffe hervorlugte. 

Statt der geplanten schönen 170 Kilometer stehen am Ende des Tages über 300 Kilometer mehr auf dem Tacho.

Heute habe ich gleich getankt bevor wir im Hotel einchecken. Auch das war anders gedacht. Heute sollte der erste Camping-Tag werden. Für die Schlucht hatten wir einen Tipp zum wildcampen bekommen.

Na gut, es kommen noch genügend Tage ohne Hotel.

Fast vergessen, weil es uns heute früh etwas Zeit gekostet hat ...

Wir wollen endlich die gekauften Postkarten abschicken. Gestern Abend entdeckten wir beim Rundgang eine Post. Also nix wie hin dort, mit unseren Karten in der Hand, um es schneller begreiflich machen zu können, was wir möchten.

Und jetzt fing das Durcheinander an.

Schlussendlich rief der Vorsteher vom Office seine Cousine an, die perfekt deutsch sprach und uns erklärte, Briefmarken seien nicht sofort verfügbar. Wir sollen die Karten sofort schreiben und adressieren, damit sie durch die Frankiermaschine frei gemacht werden können. Wollen wir aber nicht.

Es werden Briefmarken aus dem Tresor geholt. Während der Beamte nach dem Eintreffen der Bögen die Vollständigkeit aller Marken einzeln abzählt, wird uns Tee serviert, den ein anderer Angestellter von irgendwo hergeholt hat.

Es ist einfach unglaublich, mit welcher Freundlichkeit hier Probleme gelöst werden.

Tag 17 - weiter Richtung Georgien

 

Der Tag beginnt mit einer Fortsetzung der "Postkarten-Geschichte".

Gestern haben wir unterwegs keinen Postkasten gesehen, in den wir unsere vorbereiteten Postkarten hätten einwerfen können. Also fahren wir heute früh an der Poststation vorbei und wollen sie direkt abgeben.

Die Post ist dank Google schnell gefunden und von weitem schon gut zu sehen, denn es parken mehrere gelbe Autos davor. Runter vom Moped, die Karten genommen und direkt rein ins Office. Drinnen angekommen, stelle ich fest,  ups ...hier stimmt was nicht. Ich bin hinter den Schaltern gelandet. Alle schauen mich etwas komisch an.

Ich kann durch einen schmalen Gang in den Kundenbereich wechseln und reiche dem Angestellten die Karten. Er schaut etwas verwundert, weil die bereits frankiert sind.

Und schon bin ich wieder raus. Diesmal durch die richtige Tür, rum um das Gebäude zu den Mopeds.

Da wird schon auf mich gewartet. Nicht nur Therese und Lutz sondern auch wahrscheinlich der Leiter des Office. Sagt mir freundlich Guten Tag, woher ...wohin und schon wieder wird uns Tee angeboten.

Dafür das ich ja mich eigentlich entschuldigen müsste.

Wir sind schon wieder sehr erstaunt.

...maximale Ausnutzung ....

Es ist in dieser offenen und weiten Landschaft nicht immer leicht einen geeigneten Picknickplatz zu finden.

Aber dieser hier gefiel uns ... ein kleines Flüsslein in der Nähe und schneebedeckte Berge im Hintergrund.

Im Gegensatz zu gestern verläuft unsere Fahrt eher eintönig.

Eine große gut ausgebaute vierspurige Straße bringt uns gut voran.

Fast unbemerkt erreichen wir Höhen über 2100 Meter. 

Einen kleinen Aufreger gab es dann doch noch.

In einer Kurve rutschte mir das Vorderrad auf dem Schotter,  der weit bis in die Fahrbahnmitte lag, weg.

Zur Strafe hinterließ ich eine längere Schleifspur im Schotter auf dem Asphalt.

Zum Glück ist nichts weiter passiert. Die linke Seitentasche fing einiges ab. 

Am zeitaufwendigsten war es, die abgerissene Seitentasche zu bergen.

Sie hatte sich durch die Leitplanke  in den Abgrund davon gemacht.

Aber ich brauche sie wieder.

Da sind meine Regenklamotten drin.

Ganz unspektakulär erreichen wir Ardahan, finden relativ schnell ein gutes Hotel und bleiben im Restaurant nebenan sitzen bis es schließt.

Wir lassen unserer Vorfreude auf Georgien freien Lauf und merken, wir werden vieles nicht sehen werden, weil einfach die Zeit nicht reicht.

Wann tut sie das überhaupt?

Tag 18 ... endlich in Georgien.

Wir starten heute früh in Ardahan, etwa einhundert Kilometer entfernt von der Grenze nach Georgien entfernt.

Dieser Grenzübergang ist eine der wenigen zwischen der Türkei und Georgien.

Wir hatten uns auf einen recht starken Lkw - Verkehr eingestellt, welcher aber dann nicht so eintraf.

 

 

An der Grenze warten doch einige Lkw auf ihre Abfertigung . Wir dürfen daran vorbei fahren.

Nachdem wir unsere Pässe für die Ausreise und Einreise mehrfach vorgezeigt und Fragen beantwortet haben, sind wir relativ schnell in Georgien eigereist.

Wir haben uns eine Route vorbereitet. Ziel ist ein Tipp zum wildcampen an einem See mit einer tollen Aussicht. Auf dem Weg dahin wollen wir Landschaft genießen.

Die Route beginnt unmittelbar hinter der Grenze mit einer kräftigen Schotterpassage. Obwohl wir es vermisst haben, müssen wir uns auf den ersten Kilometern etwas umgewöhnen. Ganz nebenbei verhilft sie uns zu einem wunderbaren Picknickplatz.

Danach gibt es einen kurzen Stopp an einer Burg.

Die Route führt über festen Schotter und so manche Grasnarbe, die nicht als Weg zu erkennen ist aber so im Navi eingetragen ist. Sie bietet uns immer wieder unvergleichliche Ausblicke. Die Landschaft hat sich mit dem Grenzübertritt schlagartig verändert.

Und eins fällt uns noch sofort auf.

Es liegt kaum noch Müll in der Landschaft umher. Das war schon unerträglich in der Türkei. Außerdem vermissen wir auch nicht die vielen Türkeifahnen, die auf jedem Hügel stehen wie in Deutschland die Windräder.

... auch so manche Wasserdurchfahrt ist dabei. Mal mehr oder weniger tief ...

 

 

 

Die Wege werden kleiner und matschiger.

Manchmal ist gegenseitige Hilfe beim Vorwärtskommen gefragt.

Ganz so hatten wir uns das nicht gedacht.

Irgendwann verliert sich der eingetragene Weg auf einer Wiese. Die Optionen, die das Navi anbietet, sehen auch nicht vielversprechender aus. Wir probieren eine aus. Nach einer guten Stunde anstrengender Fahrt - besonders für Lutz -, da er ja im Soziusbetrieb unterwegs ist, sind wir wieder am selben Punkt zurück.

Komplett zurück fahren wollen wir auch nicht.

Die geplanten 170 Kilometer bis zu dem angepeilten See schaffen wir heute nicht mehr.

Es ist 17 Uhr und noch sind knapp 100 Kilometer davon übrig.

Der nächste Versuch lässt uns auf einem Bauernhof landen, der Rinder hält.

Wir dürfen unsere Wasservorräte auffüllen und uns ein Lagerplatz auf den angrenzenden Weiden suchen.

 

 

 

Angeboten wurde uns auch dieser ehemalige Wohnaufsatz von einem Lkw.

 

 

 

 

Nach einem Blick in das Innere bleiben wir bei unseren Zelten, auch wenn es anfängt etwas feucht von oben zu werden.

Nachdem die Zelte stehen, holen wir unsere Küchenutensilien heraus und bereiten uns ein frisches Abendessen zu. Ein kleines Lagerfeuer spendet Wärme, an dem wir den Abend ausklingen lassen.

Tag 19 - Zeit, das Routing zu überdenken

Ich wäre ja soooo gerne nach der ersten Nacht im Zelt auf dieser Tour von Sonnenstrahlen geweckt worden. Dieses Glück wurde uns leider nicht zuteil. Aber es regnet wenigstens nicht. Frische Temperaturen und ein aufgefrischter Wind begleiten uns beim Zeltabbau. Dagegen hilft nur warmer Kaffee bzw. eine heiße Schokolade für mich. Beides steht nach wenigen Minuten dank dem Herrn am Kocher bereit. Lutz liebt sein Kocher wie ich mein Navi. Jeder hat so seine Aufgaben. 

Unser Routing sollten wir aber nochmal überdenken. Nicht jeder Weg ist tatsächlich für einigermaßen entspanntes Vorankommen mit dem Motorrad gedacht. Ab und zu wünschen wir, wir hätten einen Traktor zur Verfügung.

Für die 9 Kilometer zurück auf das was hier als befestigte Straße gilt, benötigen wir gute zwei Stunden.

Es ist schon nach zwölf Uhr bis wir in einem kleinen Supermarkt uns mit frischem Obst, Gemüse, Brot und Käse für unser Picknick eindecken.

Wir haben ordentlich Kalorien verbraucht heute Vormittag.

- BMW schieben - ziehen - aufheben - hin und her laufen - überhaupt laufen.

Nachdem Picknick begann das Kontrastprogramm zu gestern.

Wir reihten uns in eine nicht enden wollende Fahrzeugschlange ein, die sich Richtung Norden durch eine Baustelle quälte, die gefühlt 50 km und länger war.

Die Straße wird mehrspurig ausgebaut und Umleitungen sind auf Grund der Topographie nicht möglich.

Gegen 18 Uhr beginnen wir mit der Suche nach einer Unterkunft. Via Booking reservieren wir uns ein Ferienhaus. Nach etwas mühsamer Suche finden wir es. Niemand da!

Wir versuchen den Vermieter zu kontaktieren, geben ihm das sogenannte akademische Viertel Zeit. Da wir nicht vor dem Tor übernachten wollen, starten wir den nächsten Versuch via Booking. Wir finden noch Zimmer auf einem Wein-Cottage. 

Der Abend ist gerettet.

Tag 20 - Ein Tag mit Kultur.

Unser heutiges Picknick zum Start in den Tag erleben wir an einem See.

Den Ort hatten wir uns gestern Abend auf der Karte herausgesucht.

Während unseres Picknicks begleitete uns ein Froschkonzert.

Lange nicht gehört.

Wunderbar!

Nach einer guten Stunde Fahrt gibt es die nächste Kultureinlage. Sightseeing in Kutasi. In der Stadt finden sich sehr viele Skulpturen. Sie stellen alle Persönlichkeiten dar, die sich im Laufe der Zeit um die Stadt verdient gemacht haben. Dabei fällt uns auf, das es weniger Politiker sind sondern mehr Künstler verschiedenster Coleur -

Bildhauer, Musiker und auch ein Filmemacher wurden geehrt.

In einem Cafe nutzen wir das WLAN, das wir gestern im Cottage nicht zur Verfügung hatten, um ein paar Bilder zu posten. Neben uns an den Tischen nehmen nacheinander Österreicher Platz, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Ein Wiener der in Neuseeland aufgewachsen ist, sein Motorrad nach England hat verschiffen lassen und von dort auf Weltreise gestartet ist. Er kommt sehr bescheiden rüber. Auf der anderen Seite ein ziemlicher "Großkotz", der uns ungefragt erzählt, wie viel Häuser, Wohnungen, Autos und wer weiß was noch hat.

 Ich mag ihm nicht zuhören.

Der "Neuseeländer" ist viel interessanter.

Und dann folgt schon wieder Kultur.

 Diesmal ganz anders.

Wir besuchen die Prometheus Tropfsteinhöhle.

Zutritt wird nur in einer Gruppe mit Führer gewährt. Bevor wir in die eigentliche Höhle gelangen, führt ein abgesicherter Trail durch den Park, zum Teil sehr dicht am Felsen entlang. Sehr erholsam die Ruhe, wenn man der Meute ein wenig Vorsprung lässt.

 Nach dem Besuch setzen wir unsere Fahrt in den Norden Georgiens fort.

Gegen halb sechs fängt es an zu regnen. Erst nur ganz leicht. Wir wähnen uns in der Hoffnung, das wir eine Unterkunft finden bevor wir völlig durch sind. Aber der Regen nimmt schlagartig zu. Da erscheint am Straßenrand ein kleines Lokal. 

Hier suchen wir Schutz vor dem Regen. Wir breiten uns an einem der freien Tische aus.

Ruckzuck sind um uns herum kleine Seen. Wasser, das aus unseren Klamotten tropft.

Schnell stellen wir fest, das wir hier nicht mit Karte zahlen können. Unsere Bargeldbestände sind so ziemlich abgeschmolzen. In der Kneipe sitzt eine Gruppe junger Leute aus Weißrussland. Bei ihnen können wir ein paar Euro in die hiesige Währung umtauschen. Der Wirt wollte weder Euro noch Dollar nehmen. Wir bedanken uns herzlich bei den Weißrussen und lassen auftischen. Aber wir haben nicht mit der Menge, die jede einzelne Speise hat, gerechnet. Das Gewitter ist lange durch bevor wir aus der Kneipe rollen.

Die Ausblicke auf den angestauten Enguri können wir nur minimal genießen, denn es steht das Wasser auf der Fahrbahn und verdeckt recht tiefe Schlaglöcher.

Auch das Finden einer Unterkunft wird dringlich. Unsere Motorradbekleidung ist nicht trocken geworden. Es ist nicht gemütlich in den feuchten Dingern.

Auch die Nenskra - Schlucht muss warten. Mehr durch Zufall entdecken wir an einem Haus den Hinweis auf freie Zimmer. Die Vermieter sind völlig überrascht, so spät noch Gäste beherbergen zu können. Aber schon wieder wartet das Problem mit dem Bezahlen. Nach langem hin und her und einer kleinen Drauflage bekommen wir die Frau dazu überredet, doch unseren Euroschein anzunehmen.

Wir bringen alle verfügbaren elektrischen Heizer in Betrieb, um unsere Sachen trocken zu bekommen. Auch die vorhandene Waschmaschine bekommt zu tun.

Tag 21 - Kehrtwendungen

Die Sonne lacht. Von Gewitter und nassen Klamotten ist nichts mehr übrig.

Wie wunderbar kann es doch sein, mit dem Motorrad unterwegs zu sein.

Weil uns gestern das Gewitter die wunderbaren Ausblicke in die Nenskra - Schlucht verwehrte, entschließen wir uns ein Stück zurück zu fahren.

Denn, da sind wir uns einig, würden wir uns etwas verschenken.

Auch diese schaukelige Hängebrücke konnten wir gestern nicht testen.

Es juckt mir in den Fingern, darüber zu fahren.

Aber das verschiebe ich auf das nächste Mal.

Denn ein ganz kleines bisschen drückt uns doch die Zeit.

In Mestia versorgen wir uns mit Bargeld und allem notwendigem für unser traditionell gesundes Frühstückspicknick.

Ganz nebenbei lernen wir noch eine ältere Dame kennen. Beim schätzen ihres Alters lag ich sehr daneben. Sie betreibt in dem Ort ein kleines Büro, in dem sie Tickets für die Busse nach nah und fern verkauft.

In Deutschland wäre sie schon lange in Rente.

Überraschend war für uns, das sie zu ihrer Schulzeit noch deutsch gelernt hat.

 

 

 

 

Schnell ist ein ruhiges Plätzchen am Fluß das Picknick gefunden. 

Unsere Route führt uns weiter nach Ushguli. Dieser Ort ist bekannt für die zahlreichen erhaltenen Wehrtürme.

Über den Zagari - Pass soll es dann wieder Richtung Süden gehen.

Die Piste stellenweise sehr anspruchsvoll. Lutz ist ein sehr versierter Fahrer.

Aber an so mancher Stelle ist es sicherer, wenn Therese ein paar Meter zu Fuß zurück legt.

 

 

 

Auf etwas über 2400 m Höhe setzt der Schnee aller Fahrkunst enge Grenze. Hier würde nur eine Schneefräse helfen.

Es heißt umkehren.

Umkehren heißt in diesem Fall nicht, mal schauen, wie die Parallelstraße oder sonst irgendwas aussieht. Nein, umkehren heißt für uns, das wird uns sofort klar als wir noch beim Wenden der Mopeds sind, die ganzen vierhundert Kilometer die wir zum Teil im Regen hier hoch gefahren sind, wieder zurück zu fahren.

Passt überhaupt nicht in die Planung.

Bei der Fahrt ins Tal höre ich an der Honda ein Geräusch, welches mir überhaupt nicht gefällt. Es ist ein richtiges mahlendes Knurren. Der ganze Staub ... der aufgewirbelte Dreck aus den mehreren Wasserdurchfahrten lässt die Kette ein unangenehmes Klagelied anstimmen. Ich "schicke" Therese und Lutz Kaffee trinken. Sie sollen mich später stadtauswärts an einer Tanke wieder aufsammeln.

Ich werde mich etwas um mein Moped kümmern. Intensiv. Das heißt, die Maschine von allem Gepäck zu befreien. Sonst bekomme ich sie durch das umgebaute Fahrwerk nicht auf den Hauptständer. Ich möchte die Kette ordentlich reinigen und anschließend fetten.

Einen super Nebeneffekt hat die ganze Aktion.

Ich finde meine verloren geglaubte Sonnenbrille wieder.

Was für ein Glück!

Gegen 17 Uhr bin ich fertig. Alles Gepäck ist wieder angerödelt. Ich tanke die Maschine noch gleich voll, denn ich davon aus, das wir noch ein paar Kilometer machen werden. Ganz nebenbei wird der Himmel schon wieder etwas dunkler. Also gleich noch die Regenklamotten angezogen.

Als ich dann so reisefertig da stehe, kommen Therese & Lutz angefahren. Beim Blick in den Himmel beschließen wir, in Mestia zu bleiben.

Zufällig ist direkt gegenüber von der Tanke ein von außen her ansehnliches Hotel. 

Auch von innen ist es sehr ansprechend. Damit brauchen wir damit keine weitere Zeit mit der Hotelsuche verschwenden.

Tag 22 - neue Ziele warten auf uns.

 

 

 

 

Tschüß

 

GOLDEN TOWER!

 

Du warst uns eine schöne Unterkunft.

Da es leider erst ab neun Uhr Frühstück gab, rollen wir dann tatsächlich auch erst so gegen zehn Uhr vom Hof.

Unabhängig davon, das wir schon gestern trotz unfreiwilliger Kehrtwendung  unvergessliche Eindrücke eingesammelt haben, können wir heute die Fahrt am Stausee mit herrlichem Sonnenschein genießen.

 

 

 

Auch der Abstecher zum Staudamm am Enguri ist vor zwei Tagen wegen des Regens auf der Strecke geblieben.

Heute nehmen wir uns die Zeit dafür.

Nach knapp 370 Kilometer und das Verkehrsgetümmel in der unendlich langen Autobahnbaustelle, die wir vor zwei Tagen auch schon hinter uns bringen durften, kommen wir in "Tamaris Guesthouse" in Gori kurz nach 18 Uhr an.

Das Gästehaus ist ein Tipp von Panny. Es ist sehr zentrumsnah und bietet einladende Sitzmöglichkeiten im Garten. Dazu verfügt es über einen gut gefüllten Weinkeller mit einheimischen Weinen.

 

Im Gästehaus treffen wir Frederik. Er kommt aus der Nähe von Schleswig, reist per Anhalter oder mit den überall verfügbaren Kleinbussen.

Mit ihm gemeinsam machen wir uns auf die Suche nach einem Lokal ohne Touri-Abzocke. Von ein paar Teenis, die wir auf der Straße ansprechen, erhalten wir einen tollen Tipp.

Satt und zufrieden kehren wir ins Gästehaus zurück und lassen uns von Tamari noch eine Flasche Wein aus ihrem Keller servieren.

Tag 23 - Kultur sehr gegensätzlich.

Natürlich gibt es auch einen Grund, weshalb wir gestern ausgerechnet nach Gori gefahren sind. Hier gibt es eine der ältesten Höhlenstadt. Sie wurde vor mehr als 6000 Jahren "gegründet" und wurde ein wichtiger kultureller Ort, der auch einen bedeutenden Handelsplatz beinhaltete.

Wenn ihr mehr und genaueres über die "Uplisziche Höhlenstadt Gori" erfahren möchtet, werdet ihr im Netz sehr schnell fündig.

Zuerst gibt es aber eine unangenehme Überraschung. Die Honda mag nicht starten.

Die Batterie meint, ihr Leben sei zu Ende und wir möchten uns doch bitte um Ersatz kümmern.

Zum Glück ist die Straße vor dem Gästehause leicht abschüssig. Mit einem kleinem Anschubser bekommen wir den Motor der Transe zum laufen.

Nun muss der Motor auch während wir einkaufen weiter laufen.

 

 

 

Es wird Zeit, die verbrannten Kalorien wieder aufzufüllen ...

 

 

 

.....und ein Plan muss her, wie wir zu einer neuen Batterie für die Honda kommen.

Die defekte Batterie bringt uns nun doch etwas mehr nach Tiflis rein als wir wollten.

Ein Motoradladen, den wir als Wegpunkt hatten, gab es nicht mehr, der zweite entpuppte sich als reiner Shop für Motorradbekleidung, im nächsten wurden zwar Motorräder repariert aber mit einer Batterie konnten sie uns auch nicht weiter helfen. Dafür umso mehr mit einem Tipp, wo wir eigentlich fündig werden sollten.

Nach einigem Suchen, kaufen und wieder zurück bringen und Bargeld besorgen, weil Kreditkarten von den Straßenhändlern nicht genommen wurden, fanden wir dann doch eine halbwegs passende Batterie.

Nun aber schnell wieder raus aus dem Hitzekessel.

Das Thermometer zeigt Werte oberhalb der dreißig Grad Celsius.

Unser heutiges Ziel ist die relativ kleine Stadt Telavis.

Von hier aus möchte ich morgen mit Lutz den Abano - Pass in Richtung Olamo befahren. Die Passhöhe liegt bei über 2800 m. Die Passstraße soll noch eher einer Piste gleichen als einer Straße. Von Asphalt ganz zu schweigen. 

Zum Glück!

Tag 24 - Der Abano - Pass- Tag.

Von unserer wirklich guten Pension bis nach Olamo sind es gute 90 Kilometer. 

Da Therese nicht mitkommt - sie möchte Lutz und mir den Spaß nicht eintrüben - , haben wir für heute Frühstück bestellt.

So können wir uns noch gemeinsam stärken für die jeweiligen Vorhaben.

 

 

Der Einstieg zur Passauffahrt beginnt sehr staubig.

 

 

 

Sie wollen auch den Pass hinauf und wahrscheinlich drüber weg. 

 

 

An manchen Stellen fragen wir uns, ob hier überhaupt ein Auto hoch fährt.

Neben diesem Lkw kam uns auch noch ein deutsches Ehepaar mit einem VW T5 entgegen. Sie waren den Pass einen Abend zuvor hoch gefahren und übernachteten dort.

 

 

 

Der Punkt, an dem wir leider umdrehen müssen.

Denn der Pass ist noch nicht völlig geräumt.

 

 

 

 

Zum Abschluss der Tour entschieden wir uns, die Mopeds von der Kruste, die sich so langsam gebildet hat, einmal zu befreien.

Tag 25 - weiter Richtung Russland.

 

 

Wir nehmen wieder einmal Abschied von einer tollen Pension.

Sie war hervorragend eingerichtet, bot Platz sich im Garten zu entspannen, die Motorräder mussten nicht auf der Straße übernachten, es gab die Möglichkeit etwas Wäsche zu waschen. Und nicht zu vergessen, eine liebenswerte Gastgeberin.

Bis zum Grenzübergang in die Russische Föderation sind es knapp zweihundert Kilometer. Da wir nicht wissen, wie viel Zeit uns der Grenzübertritt kosten wird,

bleibt die Kultur auf dem Weg dahin etwas auf der Strecke.

Aber nicht völlig ...

Dies ist der erste Stopp auf dem Weg zum Grenzübertritt. Ab hier wird der Verkehr blockweise zur Kontrolle durchgelassen. Die Wartezeit hielt sich in Grenzen.

Bei der Passkontrolle gaben wir nacheinander unsere Pässe ab, so kennt man das.

Es wurde geprüft, gescannt, kopiert und irgendwelche Daten in den Computer getippt. Dann erhielten alle Pässe den Einreisestempel aber wir nicht unsere Pässe zurück....

Подождите! (bitte warten)

Das taten wir.

Dann wurden wir über das Gelände in einen Raum geführt. Dort saßen schon ca. zehn Personen.

Nach ungefähr dreißig Minuten erschien Beamter und fragte wer hier aus Deutschland sei. Ich meldete mich und durfte folgen. Das Gespräch fühlte sich dann schon nach Verhör an. Was ich beruflich mache, wie die Benzinpreise zu hause seien, wer ist schuld am Ukrainekrieg, meine Einstellung zum zweiten Weltkrieg und so weiter. Das ganze auf russisch oder englisch. Irgendwann war es dann genug.

Wir bekamen unsere Pässe zurück.

Noch mehr Zeit investierten wir in die Einfuhr der Motorräder. Anstehen nach Formularen und wieder anstehen zum abgeben und prüfen lassen.

 

 

Vor diesem Fenster verbrachten wir ungefähr 3,5 Stunden bis wir endlich auch die Fahrzeuge ordnungsgemäss eingeführt haben.

Die ganze Einreiseprozedur dauerte so ungefähr fünf Stunden. Damit waren wir schon schnell. Wir fahren noch ein paar Kilometer. In Vladikavkaz haben wir online ein Hotel gefunden. Schnell etwas den Staub aus dem Gesicht gewaschen und schon werden wir in Restaurant chauffiert. Man wollte uns etwas gutes tun und so landeten wir in Restaurant nach "bayerischer Art" mit russischer Livemusik.

Zum Glück gab es wenigstens eine sehr gute klassische Soljanka.

Morgen geht es in Russland weiter.

 

Meine Auszeit - Tour 2023 Teil 3

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